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Apr 26

Film-Review: „Avengers: Infinity War“ – Der Anfang vom Ende

Es ist zweifelsfrei das Superhelden-Happening des Jahres. Die Russo-Brüder sind nach Winter Soldier und Civil War Marvels Multifunktionswerkzeug, wenn es darum geht, Verstrickungen auf die Leinwand zu bringen. Warum der Film überzeugt, aber hart an den Grenzen der Erzählkunst kratzt, erfährst Du in unserem Review zu Avengers: Infinity War.

Seit 2012 wird Thanos als die ultimative Bedrohung für das Marvel-Universum aufgebaut. Infinity War muss vor allem Beweisen, dass die Vorschusslorbeeren, die wir Marvel über Jahre hinweg gegeben haben, irgendwie gerechtfertigt sind.

Der dritte Teil der Avengers-Reihe ist schließlich eines der gewagtesten Crossover-Filmprojekte seitdem es Filme gibt.

Thanos, die Infinity Stones und die ultimative Bedrohung

 Wer nicht schon längst Bescheid weiß, kann sich in unserem Avengers 3-Vorbereitungsartikel noch einmal ganz genau über die titelgebenden Infinity-Steine informieren. Schon der Beginn des Films macht klar, dass dieser Antagonist keine Spielchen treibt und vor allem keine Gefangenen macht. Er hält dem grünen Goliath stand und erklärt die Balance des Universums zu seiner Lebensaufgabe. Er trägt einen Handschuh, der Platz für diese Steine bietet und so die Kontrolle über die Klunker ermöglicht. Hat er sie alle zusammen, kann er das Universum mit einer Handbewegung nach seinen Wünschen umgestalten.

Auf der Erde rotten sich indes die zersprengten Gruppen der ehemaligen Avengers wieder zusammen, um sich dieser Bedrohung zu stellen. Irgendwo im Weltall trifft Thor auf die Guardians of the Galaxy. Endlich: Fast alle Franchises sind glücklich vereint. Das letzte Mal.

Keine Zeit für Positionen und Expositionen

Avengers: Infinity War steht seit Drehbeginn im Focus der Fachpresse. Jeder Schnipsel wurde ausgewertet, analysiert und aufgebauscht. Wer dieses ganze Spektakel eifrig verfolgt hat, könnte am Ende enttäuscht werden. Das beginnt bei Figuren, die nicht auftauchen, und geht bis hin zu der zu kurzen Screen Time lieb gewonnener Charaktere. Dafür kann man jedoch weder den Autoren noch den Regisseuren einen Vorwurf machen. Niemand will einen Zehn-Stunden-Film sehen.

So viele Plots von so vielen Charakteren brauchbar zu Ende zu erzählen, ist schlichtweg unmöglich. Und so müssen wir einfach akzeptieren, dass die Exposition diesmal ein einziges Schaulaufen und kurz angebundenes Vorstellen à la „Hallo, ich bin …, meine Kräfte sind …“ ist. Und das in einem Filmuniversum, das seit nunmehr einem Jahrzehnt von Andeutungen lebt.

Im Gegenzug wirst Du mit einer wunderbaren Chemie zwischen den Figuren belohnt. So bietet die Mischung Thor + Guardians sicherlich die meisten Dialoge mit Zitatpotential. Etwas ernüchternd sieht es dagegen auf der Erde aus. Die einst so tiefe Furche zwischen den Helden nach dem Civil War ist in Anbetracht der kosmischen Bedrohung relativ schnell passé. Das mag dramaturgisch nötig sein, beweist im Umkehrschluss aber, dass auch Marvel die Figurenentwicklung zugunsten eines Effektfeuerwerks hintenanstellt. Denn gerade die oft angekündigte Entwicklung von Bucky zum White Wolf oder von Captain America zu Nomad bleibt allenfalls ein schöner Gedanke der Drehbuchautoren.

Liebe in Zeiten der Effektspektakel

Im Verhältnis dazu gut gelungen ist dem Team die Charakterisierung des Oberschurken Thanos (Josh Brolin). Und im Verlauf der Handlung, wenn man dafür empfänglich ist, entlockt das Spiel zwischen dem Despoten und seinen (Adoptiv-) Töchtern Gamorra (Zoe Saldana) und Nebula (Karen Gillan) eine Emotion mehr – vielleicht sogar die eine oder andere Träne. Das schafft übrigens auch das Duo Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) und Vision (Paul Bettany), deren unkonventionelle Liebesbeziehung sicherlich einen eigenen kleinen Arthouse-Film verdient hätte.

Randbemerkung: Dort, wo der erzählerische Fokus liegt, funktionieren auch die Effekte ganz gut. Es gibt allerdings Momente, in denen das kritische Auge nur allzu schnell den CGI-Zauber (CGI: durch 3D-Computergrafik erzeugte Bilder im Bereich der Filmproduktion) entlarvt.

Fazit: Mut zur Lücke und Lücken im Mut

Die Marvel Studios läuten mit Avengers: Infinity War tatsächlich das Ende einer Ära ein. Dafür werden Logiklücken billigend in Kauf genommen und die Handlung über weite Strecken von der Erde weg verlegt. Wo ist XY? Warum macht YX nicht einfach dieses und jenes? Könnte, hätte, müsste – das alles fragt sich Marvel bei diesem Film nicht mehr, weil sie es schlichtweg nicht rechtfertigen könnten. Und das ist nur konsequent und auch nötig. Vor allem funktioniert es einfach über weite Strecken hinweg. Denn ungeachtet aller Kritikpunkte, die man bei einer Produktion dieser Größe finden kann, ist Avengers: Infinity War ein verdammt unterhaltsamer Superheldenfilm, der dem Ende einer Ära über weite Strecken mit verdammt viel Humor begegnet und ausreichend Action sowie Science-Fiction für ein ganzes Jahrzehnt bietet.

Ganz so mutig, wie man es sich gewünscht hätte, und ganz so konsequent ist der Film also an einigen Stellen doch nicht. Wir werden bei Avengers 4 (2019) sicherlich erfahren, warum. Denn auch wenn die Unterteilung in Infinity War 1 & 2 gestrichen wurde – einen Abschluss findet man in diesem Film leider nicht. Dafür wartet man gerne auf die Fortsetzung. Spätestens nach dem Abspann.

 

 

Avengers: Infinity War

 

Genre:            Superhelden / SciFi / Action

Bundesstart:   15.03.2018

Laufzeit:         149 Minuten

FSK:               Ab 12 Jahren

 

Regie: Anthony Russo, Joe Russo

Drehbuch:      Christopher Markus, Stephen McFeely

 

 

Was sagst Du, zu dem größten Superhelden-Clash des Jahrzehnts: Fulminantes Crossover oder überflüssige Klopperei? Schreib es uns in die Kommentare.

Titelfoto: flickr/marvelousRoland

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